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Auslöser von Gicht
Es gibt die primäre Gicht, bei der eine erbliche Veranlagung für die Krankheit besteht. Die sekundäre Gicht wird durch andere Erkrankungen ausgelöst, z. B. Diabetes oder Nierenkrankheiten.
Gicht

Auslöser von Gicht

Die verschiedenen Formen von Gicht werden nicht nur nach dem jeweiligen Körperbereich in Gelenkgicht, Weichteilgicht und Nierengicht unterschieden. Man differenziert auch zwischen der primären und der sekundären Form von Gicht. Darüber hinaus muss man zwischen Hyperurikämie und Gicht unterscheiden.

Unterschied zwischen Hyperurikämie und Gicht

Von einer Hyperurikämie sprechen Ärzte, wenn der Harnsäurespiegel im Blutserum höher liegt als 380,8 µmol/l (6,4 mg/dl). Diese Angabe bezieht sich auf eine Harnsäurelöslichkeit in Plasmawasser bei 37 Grad Celsius und einem pH-Wert von 7,4. Eine solche Hyperurikämie kann zu einer Gicht führen, ist aber nicht mit ihr gleichzusetzen. Sie ist allerdings ein ernsthaftes Indiz für die Verfassung des Stoffwechsels des Betroffenen. Gicht liegt erst dann vor, wenn zusätzlich zu der Hyperurikämie eine Arthritis an den Gelenken auftritt. Ein akuter Gichtanfall benennt eine akute Gelenkentzündung. Eine chronische Gicht liegt vor, wenn eine ausgeprägte tophöse Gicht mit Zerstörungen am Gelenk auftritt. Der Begriff „tophös“ bezieht sich auf die sogenannten Tophi, also die sichtbaren Knötchen an Gelenken oder Weichteilen, die sich bei Gicht bilden.

Primäre Gicht

Die primäre Gicht wird häufig als eigentliche Hauptform der Gicht angesehen, weil die sekundäre Form eine Folge anderer Erkrankungen ist. Die Ursache für diese Gichtform liegt vor allem in der erblichen Veranlagung. Wer also in der blutsverwandten Familie einen oder mehrere Gichtpatienten hat, besitzt ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken. Wichtig ist, dass nicht die Gichterkrankung an sich vererbt wird, sondern lediglich die Veranlagung dazu. Sie führt dazu, dass die Ausscheidung der Harnsäure nicht optimal verläuft. Der Körper bildet bei einer primären Gicht zu viel Harnsäure, sodass der Körper es nicht schafft, diese auszuscheiden, und vermehrt Harnsäure im Blut verbleibt.

Wenn man sich bei einer solchen Veranlagung purinarm ernährt, erhöht dies unter Umständen die Chancen, dass man nicht an Gicht erkrankt. Kommen aber andere Faktoren hinzu, wie z. B. eine purinreiche Ernährung, massiver Alkoholkonsum, Übergewicht etc., dann können diese Faktoren die Harnsäureproduktion ankurbeln oder deren Ausscheidung reduzieren und es kann zur Entstehung von Gicht kommen.

Sekundäre Gicht

Wenn eine sekundäre Gicht vorliegt, ist damit eine Gichtform gemeint, die durch bestimmte Grunderkrankungen oder andere Störungen im Körper ausgelöst wird. Zu diesen Grunderkrankungen zählen z. B.:

  • Leukämie oder andere Erkrankungen des Blutes, bei denen Zellen in großer Zahl abgebaut werden
  • Erkrankungen der Nieren
  • Diabetes mellitus
  • Blutdruckhochdruck

Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel wie beispielsweise niedrig dosierte Azetylsalizylsäure oder Diuretika zur Entwässerung können eine sekundäre Gicht begünstigen. Es kommt dann zu einer sekundären Gicht, wenn Umstände vorliegen, die den Harnsäureabbau bremsen oder zu viel Harnsäure entstehen lassen. Bei Diabetikern oder Menschen mit Nierenerkrankungen kommt es oft zu einer reduzierten Ausscheidung von Harnsäure. Bei Leukämie zerfallen die Zellen des Körpers sehr schnell. Dadurch werden massiv Purine freigesetzt, die den Harnsäurespiegel ansteigen lassen.

Ernährung als Auslöser von Gicht

Die Ernährung spielt sowohl bei der Vorbeugung von Gicht eine Rolle, als auch bei der Vorbeugung eines Gichtanfalls, wenn man bereits an Gicht erkrankt ist. Wichtig zur Vorbeugung von Gicht ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung, die Vermeidung von Übergewicht sowie ausreichend Bewegung. Alkohol sollte nur in Maßen zu sich genommen werden.

Einen Gichtanfall vermeidet man vor allem dadurch, dass man den Harnsäurespiegel im Blut möglichst niedrig hält, indem man unter anderem fettiges Fleisch, Hülsenfrüchte und bestimmte Fischsorten meidet. Stattdessen sollte man auf purinarme Nahrungsmittel setzen, wie z. B. Getreideprodukte, Reis, Milch und fettarme Milchprodukte.

Fedor Singer