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Stethoskop
Stadien von Gicht
Gicht beginnt meist mit erhöhten Harnsäurewerten (Stadium 1). Der akute Gichtanfall ist das zweite Stadium, das dritte der Zeitraum zwischen zwei Anfällen und das vierte die chronische Gicht.
Gicht

Stadien von Gicht

Die Erkrankung Gicht verläuft typischerweise in vier Stadien. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit erhöhten Harnsäurewerten. Im vierten Stadium liegt eine chronische Gicht vor.

Stadien von Gicht: Stadium I

Der Harnsäurespiegel im Blut ist erhöht. Dies nennt man Hyperurikämie. Der Harnsäurewert in der Blutuntersuchung ist höher als 416,5 µmol/l (7 mg/dl). Symptome treten in diesem Stadium in der Regel noch nicht auf.

Stadium II

Das zweite Stadium ist erreicht, wenn der erste Gichtanfall eintritt. Dieses Stadium zeigt sich meist erst nach 20 bis 40 Jahren mit erhöhten Harnsäurewerten über 416,5 µmol/l (7 mg/dl) und Symptomen. Ein Gichtanfall ereignet sich häufig nachts, vor allem nach üppigem Essen am Abend oder erheblichem Konsum von Alkohol. Man erwacht dann meist durch den Schmerz und die Berührungsempfindlichkeit des betroffenen Körperareals. Ohne Behandlung kann ein solcher Gichtanfall mehrere Tage dauern. Zu den Symptomen gehören starke Anzeichen für Entzündungen (also Rötungen, Schwellungen, Überwärmung und Schmerzen) aber auch Fieber, Kopfschmerz, Pulsrasen und Übelkeit oder Erbrechen können auf einen Gichtanfall hindeuten.

Stadium III

Dieses Stadium beschreibt die Zeiträume zwischen sich wiederholenden Gichtanfällen. Dieser Intervall, auch interkritische Phase genannt, bringt in der Regel keine Symptome hervor.

Stadium IV: Chronische Gicht

Im vierten Stadium spricht man von chronischer Gicht. Es sind Schäden am Gelenk diagnostizierbar und Tophi (Knötchen durch die Einlagerungen) können sich zeigen. Nicht selten liegt hier auch eine Nierenerkrankung vor. Im vierten Stadium weitet sich die Gicht meist auf mehrere Gelenke aus. Eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und starke Schmerzen sind die Folge. Auch Deformationen sind dann möglich.

Bei einer Weichteilgicht lagern sich die Harnsäurekristalle unter der Haut ab. Betroffen kann der Knorpel am Ohr sein, die Sehnenscheiden oder Schleimbeutel. Die Knötchen (Tophi), die dann entstehen, haben meist weiße Flecken.

Eine Nierengicht ist ebenfalls gekennzeichnet durch Kristallablagerungen am Organ. Dadurch entsteht Nierengrieß oder Nierensteine. Nierengrieß bezeichnet kleine Nierensteine, die sich zu größeren zusammenschließen können. Dies kann auch ohne Gicht am Gelenk auftreten. Es können sehr selten auch andere Organe betroffen sein, z. B. Darm oder Herz.

Problematisch an dieser Einteilung ist die Tatsache, dass Gicht oft erst mit dem Eintreten des ersten Gichtanfalls bemerkt wird. Daher bleibt das erste Stadium in vielen Fällen unerkannt.

Fedor Singer